Image war gestern?

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Nicht das, was man ist, sondern das, was man will, das andere glauben, das man ist. Klingt bescheuert. Hat das mit dem Image wirklich jemals funktioniert? Sollte man mal den böhmischen Gefreiten fragen oder den Paulaner-Ex-Vorzeige-Bayern, Walter S. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da war eine sogenannte Imagebroschüre das kommunikative Allheilmittel. Jeder brauchte eine. Bunte Bilder mit etwas Blabla auf DIN A4 gepackt und fertig war das Image – nicht nur für den mittelständischen Betrieb. Wer was auf sich hielt, gab dem Image 12 Seiten Raum. Wer sparen wollte, gönnte seinem Image gerade mal acht Seiten – minus eins – auf der Rückseite war ja nur die Adresse. Es wurde gern von Qualität geschrieben. Der Mensch stand immer im Mittelpunkt – egal ob Kunde, Partner oder Mitarbeiter. War im Text was von „Service“ zu lesen, bildete man daneben ein Berufsgrinser mit Telefonhörer am Ohr ab. Ein Firmengebäude musste ungebedingt gezeigt werden. Auch wenn man nur irgendwo zwei Zimmer angemietet hatte. War man groß, musste es ein Luftbild sein. Inhaltlich knapp zusammengefasst: „Wir sind, wir können, wir haben“. Den besten Satz zum Thema Imagebroschüre, denn ich von einem Auftraggeber gehört habe: Die muss verkaufen. Damals hatte ich schon meine Zweifel. Aber wir waren jung und brauchten das Geld. Also haben wir die Nachfrage bedient und … ich gestehe … auch angefeuert. Es gibt sie heute noch immer, aber sie fristen eher ein Schattendasein. Nice to have … wenn man das Geld dafür hat und sich als Unternehmen noch auf diese überkommene Art profilieren will. Es geht heute ja viel billiger: Social Media – same same but different.